Der Herr aus Bellevue, dieser vermeintlich neutrale und überaus weiße Mensch, dieser, also unser, oberster, Fremdkapital verschleudernder Hubschrauberpassagier und Unschuldexperte, sprach am 29.01.2024 über sein Lieblingsthema. Es ging um Ratten und eine Demokratie. Irgendwo auf unserem Erdenrund, vermute ich, soll diese laut seiner Einführungen ja existieren. Wohl ganz in der Nähe und er glaubt offensichtlich, wenn wir uns sein Geleitwort zum Grundgesetz, Ausgabe März 2019, als Referenz erlauben, etwas davon zu verstehen.
„Im Mittelpunkt unseres demokratischen Staates steht der Mensch.“, schrieb er im Geleitwort damals. Da wusste er sicherlich noch nichts davon, dass es auch Ratten gibt, die sich als Menschen zu verstecken scheinen, um dann eingesammelt zu werden. Eingesammelt durch die Fänger, außerhalb des Roggens, dafür innerhalb der eigenen Meinungseinfalt und des eigenen Siechtums. Natürlich meinte er das mit den Rattenfängern gar nicht so bös, das weiß auch die SZ, denn er ist ja viel zu intelligent, zu weiß und zu neutral, dass er mittels einer primitiven Nagetier-Rhetorik, Menschen oder Menschenmassen als eben solche Nagetiere bezeichnen würde. Nein, er meint ganz einfach, die, die nicht zur „demokratischen Mitte“ gehören und er meinte, diese ominöse „demokratische Mitte“ müsse jetzt doch endlich mal, natürlich nur, um die Demokratie zu schützen, diese „Nicht-Mitte“ verbieten und einsperren und vernichten. Was man halt so mit Ratten (und Spaziergängern, und Impfkritikern…) macht. Wo diese sich überhaupt befindet, also die „demokratische Mitte“, da es doch offensichtlich in der Politik fast ausschließlich nur noch Extremisten gibt, bleibt sein Geheimnis. Früher war ein Wähler der SPD vielleicht mal einer Mitte zugehörig, heute hat er faktisch Bomben und Aufrüstung und noch mehr Bomben und die Zerstörung des Mittelstandes gewählt. Dazu noch intensiven, dauerhaften Russenhass und die sakrale Liebe zu einer israelischen Regierung, die die gerechteste seit der Regierung der NSDAP sein soll und auch unbedingt mit Panzern und Munition und moralischen Freibriefen, zu unterstützen ist. Panzer Olaf und seine Pistole, feiern sich schon mal selbst und stechen mit Spaten (ihr eigenes metaphorisches Grab). Es geht um Sicherheit und Steuergelder und inländische Wertschöpfung. Wir schöpfen also inländische Werte, durch das zukünftige Bombardieren des Auslands. Toll, die „demokratische Mitte“ ist echt Bombe!
Wir sind weit gereist, seit 1945.
Ebenso Wähler der CDU, Wähler der FDP und auch Extreme Grüne Wählerinnen. Das auch die AFD grundsätzlich für die Aufrüstung und für eine starke Militarisierung ist, lasse ich hier mal unerwähnt. Ebenso lasse ich unerwähnt, strafe mich ein weiteres Mal Lügen, dass es der AFD in allen ihren Aufteilungen, genau wie den anderen größeren Parteien, einen feuchten Kehricht interessiert, wie es den finanziell Schwachen, den Randgruppen, dem Mittelstand, den Alleinerziehenden, den Pflegenden, den Obdachlosen, den Süchtigen, den Impfgeschädigten, etc., geht. Die Linke kann sich da ebenso dazu gesellen, die fragt auch nicht mehr danach, was Humanismus eigentlich für einen Xenismus darstellt.
Ich dachte immer, bis heute, dass der Umgang mit Minderheiten (alles unter 30%), ein demokratisches Staatsgebilde kennzeichnen würde? Nagetierrhetorik vermutete ich bisher in einer anderen Epoche. Fritz Hipplers Film „Der ewige Jude“, spielt meines Wissens mit einer ebensolchen Metapher. Vielleicht blickt der weiße Präsi jedoch auch in seine mögliche Zukunft, natürlich eine fiktive, mögliche Zukunft, in der er von einer Art „Rattenlinie“ Gebrauch machen muss und daher, weil er eben so oft über dieses „Rattenlinie“-Thema nachdenken muss, methaphorisiert und projiziert er derzeit gerne sein Rattenthema auf andere.
Könnte doch sein, oder?
P.S.: Gibt es eigentlich „Rattenlinien“ für Hubschrauber?