Kanonenfleisch

Die Verwirrungen laufen Kreise. In den Verwirrten. Und diese, drehen sich um sich selbst. Übertragungen und Wunschdenken ersetzen scheinbar naturgesetzlich weite Teile der kognitiven Realitäten diverser Zeitgenossen in Politik und Medien. Ist ja nicht schlimm, mag man denken, jeder Mensch hat schließlich das Recht darauf, zu verwahrlosen. Mag man denken, passt hier aber nicht wirklich, weil nicht nur die, die die Realität verweigern, fallen werden, sondern auch die, die in deren Nähe sich befinden und nicht klar entschieden haben, den Verwirrten nicht in ihre jeweiligen Abgründe zu folgen. Mit Nähe kann so etwas gemeint sein, wie im selben Land leben. Obwohl, vielleicht ist hier ein Fehler im Narrativ, da es doch gelegentlich als vorteilhaft gilt, im Auge des Sturms sich zu befinden.

Abwarten.

In einem Workshop, welchen ich so etwa im Jahre 2030 mal begleitet haben werde, lernte ich anschaulich, dass es einfacher ist, Andere mit in den Abgrund zu ziehen, als Jene, welche in den Abgrund wollen, daran zu hindern, in diesen zu wollen. Anschaulich deshalb, weil der Workshopper einen Teilnehmer sich auf einen Stuhl stellen ließ, welches diesem eine erhabenere Perspektive ermöglichte und ihn bat, ihn, also den Workshopper, zu sich nach oben zu ziehen. Wir wissen, wie so etwas ausgeht, oder? Niemand zieht in diesem Fall einen anderen mit nach oben, doch den scheinbar Erhabenen vom Stuhl runter zu ziehen, ist um ein Vielfaches leichter.

Was folgt daraus?

Ich jedenfalls werde in bester selbstliebender Manier, mich zu denen, die sich auf Stühle stellen lassen und schwadronieren, sie wollten eigentlich eine Art Schlaraffenland für Alle etablieren, wurden dabei jedoch von einem Virus und einem gemeingefährlichen Bären gestört und müssten nun zwangsweise eine künstliche und albtraumhafte Mangelwirtschaft für fast Alle etablieren, in einen respektvollen Abstand begeben. Mangelwirtschaft natürlich nicht für sich selbst, obwohl, auch hier eventuell ein Fehler im Narrativ, denn, sicherlich treffen die Entscheidenden vor allem auch sich selbst, da die geistige Armut und die Benefiziantenmentalität eben auch ihre eigenen Kinder frisst.

Die dadurch jeweilig entstehenden multiplen Persönlichkeitsabspaltungen, sollte man nicht schuldig machen, für die Handlungen, der Persönlichkeiten-Träger. Wir sollten für alle und alles Verständnis haben. Was diesbezüglich als sicher gelten darf: In der Vergebung, liegt des Menschen größte Errungenschaft. Es wird viel zu vergeben sein, wie wir täglich lesen und es wird mehr und mehr. Das schließt übrigens nicht aus, dass Handelnde die Verantwortung für ihre Handlungen tragen.

Warum heißt dieser Text eigentlich Kanonenfleisch?

Wenn wir davon ausgehen, dass die uns über die Medien erreichenden Worte und Bilder, einzig zu einem Zweck an und in uns gelangen sollen, eben der ängstigenden Verunsicherung wegen, sollten wir uns nicht zum sprichwörtlichen Kanonenfleisch wandeln. Wenn die sich verheizen wollen, sollen sie es, doch wir müssen ja nicht alles mit gestalten. Manchmal reicht es, abzuwarten. Ist sowieso ein Irrglaube, dass man schnell und ständig handeln müsse. Glauben wir doch besser an uns selbst, als an das, was von den reichlich verwirrten und medial-bewaffneten Persönlichkeitsabspaltungen, in unsere Richtungen geschossen wird.

Die sind doch eh in der Auflösung begriffen, oder?

freundzufreund

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