Da saß ich am letzten Tage des weltweit schlimmsten Septembers 2024 in der Klasse und betrachtete mir einige Gedanken, die in meiner Sichtweite sich zeigten, als die schauspielernde Soziologie-Dozentin, empört über Luke Mokkridge (richtig geschrieben?) sprach und einen Videoclip als Teil ihrer methodischen Unterrichtsgestaltung anmoderierte, welcher sich mit denselben, also Luke Mockritsch (richtig geschrieben?), beschäftige. Irgendwie verliefen die ersten Minuten dieses Schultages, als seien sie aus Nebel gesponnen. Langsam lichtete sich die Spinnerei jedoch und es schlich sich eine unangenehme Empfindung in meine Bauchgegend, bis hinauf zur Herzgegend, fortschreitend zum Halse.
Es wurde enger.
Ja, etwas stimme nicht, ja, etwas Gefährliches drohte sich zu zeigen. Dunkelheit zog auf. Im Nachhall rekapitulierte ich die letzten konturlosen Worte besagter Dozentin und mutmaßte, die Worte Konfetti, Bossetti oder ähnliche gehört zu haben. Mein Herz schlug schneller. Mir wurde übel. Fluchtreflex. Doch: Verstand hielt mich zurück. Kurzer Austausch mit der Sitznachbarin, jetzt werde es schmierig, schienen wir uns einig. Und das wurde es. Der Clip lief und ich konnte mich nicht rühren, war gelähmt, abhängig im sozialen Strudel und dem Aberglauben, ich bräuchte doch eine gute Note im Fach „Gesellschaft“ und bekäme diese nur, wenn ich nicht die Opposition spielte. Ich bin übrigens ein schlechter Schauspieler, das sei hier ehrlicherweise benannt. So sah und hörte ich also zu. Jedenfalls so gut es ging, da mein Trauma erwachend klopfte, klappte das nicht besonders gut. Daher und um diesen Unrat nicht ausarten zu lassen, nur noch einige saubere Sätze.
Die im Aufhetzen geübte Person, die sich Sarah Bosetti nennt, versucht sich in dieser 3Sat Sendung als moralische Instanz, die die „Richtigen“ zum „Falschen“ befragt. Das ihre Gäste generell nichts für die blinddärmige Rhetorik ihrer Gastgeberin können, sei hier erwähnt. Sie selbst ist mittlerweile eigentlich uninteressant, da ihre propagandistische Bösartigkeit sich mittels ihrer medialen Einfältigkeiten innerhalb von Sekunden belegen lässt. Dafür wird sie ja auch von Gesinnungsgeschwistern gefeiert und mit Preisen beworfen. Alles, was sie adressiert an Lucas Edward Britton, der dumme Witze über Menschen mit Behinderung machte, forderte, z.B. Verantwortung übernehmen, sich entschuldigen, etc., hätte sie ebenso zu sich selbst sagen und von sich selbst fordern können. Es erschien mir, als spräche sie die gesamte Sendung hindurch, nur mit sich und über sich selbst. Erschreckend ist an diesem Phänomen, für das diese Einfältigkeit aus meiner Sicht steht, dass es Menschen gibt, die diese Figur auch heute noch, als eine Art moralischen Kompass bei den großen Fragen der abendländischen Massen-Normo-Therapie glorifizieren und geradezu abfeiernd in die Richtung schlagen, die der Kompass anzeigt.
Diese ratlosen Schläge treffen ja immer jemand anderen, iss-also super, und die Tipps, die moralischen Ansprüche, die während der Sendung ausgesprochen werden, sind niemals bei sich selbst angewandt vorgefunden worden. Und das ist wirklich unwichtig traurig, weil es niemanden interessiert oder überhaupt mal jemand danach fragt, ob diese 3Sat Moderatorin, die fremd-adressierten moralischen Ansprüche, die in stiller Agonie aus ihr heraus rinnen, bei sich selbst anwendet.
Das ist bei mir übrigens genauso. Ich gebe vor, hier für Meinungsfreiheit zu schreiben und tituliere die Meinungen anderer als schmierig und als Bösartigkeit, die ja wohl Absicht vermuten lässt, etc. Das muss aber so sein, weil sonst, wäre es ja keine Freiheit, wenn ich nur sagen täte: Nöö, da gehe ich nicht mit und überhaupt, ich muss mir das ja nicht anhören, kann sie ja sagen, was sie will, und so weiter. Wäre sicherlich richtig, könnte man so gestalten, doch bei Extremisten, die durch die Medien-Lande tingeln und dazu aufrufen, ich (und Millionen Andere) sollte endlich von allen ausgegrenzt werden, weil ich (und Millionen Andere) ja nur ein minderwertiger „Wurm“ sei, bei solcher Nazirhetorik (Fritz Klein grüßt aus dem Off!) möchte ich dann doch lieber auch laut und deutlich zum Ausdruck bringen, dass diese Art recherchefreie Meinung, die die Vernichtung von Menschen propagiert, nicht meine ist.
Es folgen fiktive Gesten mit Mittelfingern.
Die Übersetzung besagter Gesten, findet sich sicher in einem der vielen wertlosen Songs der Band Die Toten Hosen.
Wo ich gerade so schön bei Schunkelmusik bin…
Die Normierten oben genannter Band haben es geschafft! Sie erklommen den Berg der Popmusik und es warten Preise auf sie. Schrie der Sänger 2009 auf einem Konzert noch gegen Frau Merkel und gegen die damalige Bundesregierung, weil diese die Bevölkerung nicht schützte, sondern vergifte, mittels merkwürdiger und unnützer Medikamente, die übrigens massenhaft Narkolepsie verursachten, hatten sie sich diesmal, also ab 2020, dafür entschieden, brav zu sein und auch ein Stück abhaben zu wollen. Ein Stück vom giftigen Kuchen, ein Stück vom Herzen oder wenigstens eine ordentliche Myokarditis. Lecker, so bitter und doch so gut! Bitter soll ja gesund sein. All die Verwundeten grüßen und die Toten singen:
Hey! Hier kommt Ugur – Vorhang auf – für seine Horrorshow!!!
Wow! Und die Moderatorin, Maffay, Slime, Die Ärzte, Jan B., Jan D., Niedecken, und die ganzen anderen Schunkel-Impf-Experten, klatschen im gewünschten Takt, wenn sie denn ihre Hände finden…